Lea, du arbeitest als Referentin für Ernährung, Verbraucher und Qualitätsmanagement beim Deutschen Tiefkühlinstitut e.V (dti). Wie kam es dazu?
Ich habe Oecotrophologie in Gießen (B.Sc.) und Ernährungswissenschaften (M.Sc.) in Potsdam studiert – eine unglaublich spannende Kombination aus natur- und haushaltswissenschaftlichen Themen und der experimentellen Ernährungsforschung.
Beide Bereiche faszinieren mich. Daher habe nach dem Studium eine Promotion im Bereich der medizinischen Grundlagenforschung begonnen, habe jedoch recht schnell gemerkt, dass ich anwendungsbezogener arbeiten möchte. Bei Danone in München habe ich dann ein Praktikum im Bereich Corporate Affairs gemacht. Da ich viele Freiheiten bekommen habe, konnte ich sehr viel ausprobieren, insbesondere in den Bereichen Wissenschaftskommunikation, Verbraucher-kommunikation und Produkt-Management. Bei meiner jetzigen Referentenstelle beim dti arbeite ich auch an einem breitem und immer wieder wechselnden Spektrum an Themen und das finde ich sehr spannend. Es ist eine Kunst diese Themen mit und an unterschiedliche Akteure der Politik, Medien und NGOs, aber auch direkt an die Verbraucher, Großverbraucher (Köche) und unseren Mitgliederkreis hinein zu kommunizieren.
Du setzt dich für die Rolle von Tiefkühlprodukten in der Ernährung ein - warum ist das in Zukunft so wichtig?
Der Markt der Tiefkühlprodukte entwickelt sich seit Jahren sehr positiv und wird auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Insbesondere wenn wir über Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz und Natürlichkeit sprechen, kommt die Technologie des Tiefkühlens ins Spiel: Durch das Tiefkühlen können Lebensmittel über sehr lange Zeit natürlich konserviert und haltbar gemacht werden Außerdem kann man sie sich nach Bedarf zubereiten. Alles was ich nicht verwende, kann zurück in den Tiefkühler und geht nicht kaputt. Damit möchte ich aber nicht sagen: Esst in der Zukunft nur noch Tiefkühlprodukte - sondern setzt diese kreativ als Teil eurer Ernährung ein. Zu einer gesunden Ernährung gehört weiterhin das Selberkochen zu Hause aus frischen Zutaten. Nur müssen wir die Lebensrealitäten vieler Menschen im Blick behalten; die haben sich nämlich stark verändert. Daher finde ich es heute und in Zukunft umso wichtiger, die Wertigkeit von Lebensmitteln und deren Herstellung wie auch den kulturellen Aspekt des gemeinsamen Essens an die nachkommenden Generationen zu vermitteln.
Was können ErnährungsexpertInnen deiner Meinung nach richtig gut?
Schnittstellenkompetenz! Das wurde vor allem in meiner Zeit in Gießen von den Professoren hartnäckig wiederholt. Und ich finde: es stimmt. Die ErnährungswissenschaftlerInnen und OecotrophologInnen haben einen besonders guten Blick auf übergeordnete Themen und können diese entsprechend mit Wissen aus unterschiedlichen Bereichen sehr gut bewerten.
Was ist Ernährung für dich?
Für mich persönlich ist Ernährung vor allem Genuss, die Begeisterung, neues zu entdecken und zu schmecken und Zusammenkommen mit Menschen, mit denen ich gerne Zeit verbringe.
Wer ist dein Vorbild und was schaust du dir ab?
Mich inspirieren unterschiedliche Persönlichkeiten aus meinem privaten und beruflichen Umfeld, die aufgeschlossen, begeisterungsfähig und neugierig sind, Visionen und Ziele haben und diese auch umsetzen.
Mit Lea Feys könnt ihr euch über LinkedIn vernetzten. Schaut doch auch mal auf der Seite des Deutschen Tiefkühlinstitut e.V. vorbei. Dieses Interview wurde von Roxanna Rokosa geführt.