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Andrea Ficala - Ernährungsbildung und betriebliche Gesundheitsförderung


Frau in einem orangenen Anzug neben einem Einkaufswagen

Wie kamst Du auf die Idee Ernährungswissenschaften zu studieren?

Ich habe eine HBLA für wirtschaftliche Berufe absolviert und dort Ernährungslehre gehabt. Das habe ich sehr spannend gefunden und das brachte mich auf die Studienrichtung.

Wo hast Du Ernährungswissenschaften studiert?

In Wien.

Hat Dir das Studium gefallen? Wenn ja, was hat Dir gefallen, was eher nicht?

Mir hat das Studium überraschenderweise sehr gefallen, obwohl ich mir zuerst dachte, schauen wir es uns einmal an. Eigentlich war ich skeptisch, da ich nicht noch einmal so lange in der Ausbildung bleiben wollte, sondern bereits Lust aufs Geldverdienen hatte. Ich kann mich an einige Vortragende erinnern, die mich inspiriert haben, das war vor allem damals schon im Bereich Nachhaltigkeit. Mir fällt natürlich auch noch etwas ein, was mir nicht gefallen hat. Das Konkurrenzdenken unter den Studierenden. Ich glaube, das hat sich inzwischen gebessert und es wird mehr Wert auf Zusammenarbeit gelegt.

Würdest Du es nochmal studieren?

Ja.

Wo arbeitest Du und wie sieht ein normaler Arbeitstag/ Arbeitswoche bei Dir aus?

Ich bin seit 4 Jahren selbständig und führe das Einzelunternehmen esswerk. Schwerpunktmäßig bin ich vor allem in der Ernährungsbildung und in der betrieblichen Gesundheitsförderung, als Vortragende und im Bereich Nachhaltige Ernährung tätig. Meine Arbeitswoche ist bunt gemischt, da ich österreichweit recht viel unterwegs bin.

Wie kam Deine Indee für esswerk bzw. die Selbstständigkeit, vorher warst Du im Qualitätsmanagement tätig?

Ja, das ist richtig. Nach dem Studium war ich im Qualitätsmanagement und der Speiseplangestaltung in einer Großküche tätig. Nach einigen Jahren hat es mich dann in den Beratungs- und Bildungsbereich verschlagen, weil ich intensiver mit Menschen zusammen arbeiten wollte.

Ich war für die umweltberatung NÖ und die Energie- und Umweltagentur NÖ tätig. Als sich dort die Prioritäten weg von der Ernährung mehr in Richtung Energie verlagerten, musste ich eine Entscheidung treffen. Der Sprung in die Selbständigkeit entstand aus dem Mangel an spannenden Alternativen zu dieser Zeit und der Hoffnung und den Glauben daran, dass ein eigenes Unternehmen mit meiner Vorerfahrung funktionieren kann.

Was ist das Beste an Deinem Job? Würdest Du Dich wieder dafür entscheiden?

Das Beste an meinen Job ist, dass ich firmenunabhängig arbeiten kann. Dass ich mich absolut mit dem identifizieren kann, was ich tue und direktes Feedback für meine Arbeit bekomme. Es ist außerdem unglaublich abwechslungsreich, was mir auch sehr mag.

Was empfiehlst Du Berufseinsteigern, die den Weg in die Selbständigkeit wagen wollen?

Das Um und Auf sind gute Kontakte und eine Spezialisierung. Als Selbständige muss man außerdem alles in einem sein, zum Beispiel PR-Mensch, Buchhalter, Geschäftsführer, Netzwerker. Das muss man können und im besten Fall auch mögen. Andererseits gilt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Was haltst Du für die größten Hürden in unserem Fachbereich?

Ich empfinde es aktuell schwierig, dass im Bereich Ernährung viele selbst ernannte Experten auftauchen, sowohl medial als auch im Handel oder im Fitnessbereich. Hier ist eine gute Abgrenzung von wirklich qualifizierten Fachleuten notwendig.

Und: Die Menschen wissen heute theoretisch viel über gesunde Ernährung, stolpern aber besonders gerne in wirklich extreme Ernährungsformen. Sie wollen lieber Verbote hören, als eine Empfehlung, sich ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren.

Warum braucht die Welt Ernährungswissenschaftler?

Für mich sind ErnährungswissenschafterInnen wichtige Bindungsglieder zwischen Wissenschaft und den KonsumentInnen. Sie können Studienergebnisse richtig nach außen kommunizieren. Was ich während des Studiums noch gar nicht so erkannt habe, ist die multidisziplinäre Ausbildung. Das ermöglicht einen Blick auf das große Ganze, was ich besonders bei der Ernährung wichtig finde.

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