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Alexander König - inspirierender Ernährungswissenschaftler und Gründer des Medizin Startups Curetics


Alexander König während eines Vortrages auf der Bühne

Lieber Alex, Du bist Ernährungswissenschaftler und hast vor 3 Jahren Dein eigenes Unternehmen gegründet. Wie kam es dazu?

Die Idee, mit spezifischen Nährstoffen die Wundheilung zu unterstützen, entstand bereits 2014 an der Technischen Universität München. Professoren aus den Bereichen regenerative Medizin und Ernährungsmedizin standen hinter dem Konzept. Anschließend sollte ein Uni-Projekt untersuchen, inwieweit die Idee auch wirtschaftlich tragbar ist. Nach diesem Projekt haben meine heutigen Mitgründer beschlossen, das Ganze auch außerhalb der Universität weiterzuverfolgen. Aber neben einem Produkt hat ihnen noch ernährungswissenschaftliches Know-how gefehlt, da kam ich ins Spiel. Am schwarzen Brett meiner Fakultät hing ein Zettel, dass ein Mitgründer für ein Gründungsprojekt gesucht wird. Darauf habe ich mich gemeldet und konnte die anderen davon überzeugen, dass ich das fehlende Puzzlestück bin. Mit meiner Abschlussarbeit am Lehrstuhl für Ernährungsmedizin habe ich dann die Grundlage für unser erstes Produkt gelegt. Nachdem wir viele Monate Arbeit in unsere Entwicklung gesteckt haben, folgte die Bewerbung auf das EXIST Gründerstipendium. Dafür haben wir glücklicherweise die Zusage erhalten, anschließend folgte Ende 2015 die Gründung von Curetics.

Erzähl uns doch bitte ein bisschen über die Vision von Curetics?

Unsere Vision ist es, innovative und ernährungsmedizinisch fundierte Behandlungslösungen zu entwickeln, welche die Gesundheit unserer Kunden und deren Lebensqualität verbessern. Hinter diesem klassischen „Visionssatz“ steht jedoch eine konkrete Problemlösung. Wir haben erkannt, dass es gute wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, den Gewebeaufbau und die Wundheilung mit Hilfe von spezifischen Nährstoffen zu verbessern und Komplikationsraten zu senken. Allerdings werden diese Erkenntnisse aus den letzten Jahren in der Praxis häufig nicht berücksichtigt, obwohl zwischen dem Ernährungszustand, der aktuellen Ernährung und Wundheilungsstörungen ein direkter kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden konnte. Dabei besteht dieses Problem nicht nur bei mangelernährten Patienten in der Geriatrie, sondern auch bei gesunden und jungen Menschen. Das hat auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin erkannt und empfiehlt daher unabhängig vom Ernährungsstatus die Zufuhr von Nährstoffen, welche im perioperativen Zeitraum vermehrt benötigt werden.

Was gefällt Dir besonders an Deiner Arbeit?

Mit Abstand am besten ist es, Rückmeldungen von Patienten und Ärzten zu bekommen, dass unser Produkt geholfen hat. So geschwollen es auch klingt: am Ende des Tages nicht nur dein eigenes Unternehmen führen zu können, sondern auch das Leben anderer Menschen zu verbessern, ist etwas Besonderes. Dazu die Arbeit an der Schnittstelle von Naturwissenschaft und Unternehmertum: Know-how aus dem Ernährungswissenschaft Studium mit wirtschaftlichem Handeln zu kombinieren, ist super spannend. Generell hat die Arbeit in einem Startup fast immer einen direkten Effekt. Egal ob man Fehler macht oder alles richtig, das sofortige Feedback von Kunden und Kollegen ist wichtig. Dein eigener Chef sein zu können, ist natürlich das i-Tüpfelchen.

Warum hast Du Ernährungswissenschaften studiert und was begeistert Dich so an unserem Fachgebiet?

Viele, darunter auch einige Ernährungswissenschaftler, bemängeln oft, dass man mit einem Abschluss in Ernährungswissenschaft „alles und nichts“ kann. Ich finde, genau das ist das Beste an diesem Studium. Für mich ist es die richtige Mischung der besten Bereiche der Biowissenschaften. Das Studium liefert einem das nötige Wissen und die richtigen Werkzeuge, um sich auf das zu spezialisieren, das einen am meisten interessiert. Mit den Kenntnissen aus dem Studium, kann ich sowohl mit Humanmedizinern als auch mit Lebensmitteltechnologen zusammenarbeiten. Ich denke, dieses Breite Wissen, mit der Möglichkeit sich auf vieles zu spezialisieren, können nur wenige Studiengänge bieten.

Was hätten wir Dich noch fragen sollen?

Was in den letzten drei Jahren alles nicht funktioniert hat. Die Startup Szene wird häufig sehr romantisiert. Gründer haben besondere Fähigkeiten und eine tolle Idee führt am Ende auch zum Erfolg. Weder das eine, noch das andere stimmt. Wenn man mich fragen würde, wie oft wir Pläne und Strategien geändert haben, könnte ich darauf keine präzise Antwort geben. Jedenfalls sehr oft. Neben harter Arbeit, gehört sicher auch eine gute Portion Glück dazu, um als Startup zu bestehen. Viele befreundete Gründer und Gründerinnen mussten aus den verschiedensten Gründen aufgeben, daher bin ich umso glücklicher, dass es uns nun schon seit drei Jahren gibt.

Und zu guter Letzt: Setze den Satz fort: Ernährungswissenschaftler/innen…. ...stehen viele Türen offen!

Interview geführt von Lia

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