Inzwischen haben wohl die meisten erkannt, dass unsere Ernährungsweise auch die Gesundheit unseres Planeten bestimmt. Ein Thema, dass Dr. Margareta Büning-Fesel am Herzen liegt. Die Ökotrophologin leitet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). In unserer Kolumne für das Food Forum Magazin (2019) haben wir Margareta und ihre Arbeit ausführlich vorgestellt.
Seit Anfang des Jahres gibt es die „Planetary Health Diet“, einen Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und der Erde gleichermaßen schützen soll. Formuliert wurde er von der EAT-Lancet Kommission, der Forscher aus 16 Ländern angehören. „Der Bericht hat einiges in Gang gebracht“, ist Dr. Margareta Büning-Fesel überzeugt.
„Der Bericht hat einiges in Gang gebracht“
Die Ökotrophologin leitete 15 Jahre lang den „aid infodienst“ für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Als das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Februar 2017 das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) gründete, wurde dieser Infodienst darin integriert – und Margareta Büning-Fesel übernahm die Leitung dieses neuen Kommunikations- und Kompetenzzentrums. Ihr ganzes Berufsleben lang setzt sie sich mit Leidenschaft für gesundheitsfördernde Ernährung ein. Denn sie weiß: Es ist nicht immer leicht, sich gesund zu ernähren. Oft geht es beim täglichen Essen und Trinken um liebgewonnene Gewohnheiten, die sich nicht so einfach ändern lassen. Dabei kommt es nicht nur auf den Einzelnen an. Wichtig ist es, das gesamte Ernährungssystem im Blick zu haben und allen Menschen mehr Gesundheits- und Umweltbewusstsein beim Essen und Trinken zu vermitteln.
„Das beginnt mit der Begleitung junger Familien ab der Schwangerschaft und setzt sich fort in einer handlungsorientierten Ernährungsbildung und mehr Qualität beim Essen und Trinken in Kita und Schule“, erklärt Margareta Büning-Fesel.
Entscheidend wichtig seien außerdem verständliche Informationsangebote, um eine erfolgreiche Ernährungskommunikation und beratung in allen Altersgruppen sicherzustellen. Dabei leistet das BZfE wichtige Unterstützungsarbeit. Es vernetzt Akteure im Bereich Ernährung, sorgt mit vielfältigen Informationsangeboten für eine allgemeinverständliche Kommunikation und für klare Botschaften nach außen.
"Dies alles trägt zu einer Ernährungstransformation bei, die das Essen in unseren planetaren Grenzen auch für künftige Generationen möglich macht“
Eine der Vorbilder Margareta Büning-Fesels ist die amerikanische Ernährungswissenschaftlerin Marion Nestle, Autorin des Buches „Food Politics“. Sie setzt sich seit Jahren in ihrem gleichnamigen Blog sehr kritisch und informativ mit aktuellen Entwicklungen im Ernährungsbereich auseinander. „ErnährungsexpertInnen müssen das Ernährungssystem so gestalten, dass es für Menschen leichter wird, ein gesundheitsförderndes Verhalten zu entwickeln. Das ist gesund für uns und gesund für den Planeten“, sagt sie.
Dies erfordert eine verständliche Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln, wie mit dem Nutri-Score realisiert, und ein deutlich stärker pflanzlich basiertes Lebensmittelangebot in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. Außerdem müssen Regelungen geschaffen werden, die den Einfluss unserer Ernährungsweise auf Umwelt und Klima berücksichtigen. „Dies alles trägt zu einer Ernährungstransformation bei, die das Essen in unseren planetaren Grenzen auch für künftige Generationen möglich macht”, resümiert Margareta Büning-Fesel.
geschrieben von Lia Schmökel und Simone K. Frey
Dieser Artikel ist als Kolumne im Food Forum Magazin erschienen. Simone und Lia berichten in der Kolumne regelmäßig über spannende Neuigkeiten aus der Start-Up-Welt und inspirierende ErnährungsexpertInnen.
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